200 km auf Langlaufskiern durch die einsame schwedische Wildnis

Wolfgang Hölzl vom TSV Regen/Sparte Ski stellte sich dieser Herausforderung

Wolfgang Hölzl mit Startnummer 530
Wolfgang Hölzl mit Startnummer 530
Nordenskioldsloppet in Jokkmokk, Sweden.
Nordenskioldsloppet in Jokkmokk, Sweden.

Traditionsgemäß findet der Nordenskiöldloppet, das längste Langlaufrennen der Welt, Ende März in Jokkmokk am Polarkreis statt. Aufgrund der weltweiten Coronapandemie konnten an dieser Veranstaltung zwei Jahre lang keine Amateurläufer teilnehmen.

In diesem Jahr war es endlich wieder so weit. Gestartet wurde ca. 20 km westlich von der kleinen Samenstadt Jokkmokk (etwa 2900 Einwohner), wo der Langlauf schon seit Jahrhunderten Tradition hat. Allein der Startplatz auf einem zugefrorenen See war außergewöhnilich. Zunächst liefen die Teilnehmer 90 km Richtung Westen in die schwedischen Berge und danach 110 km in derselben Loipe bei Gegenverkehr ins Ziel nach Jokkmokk zurück. Besonders beeindruckend war der 10 km lange, flache und wegen der tiefen Temperaturen auch stumpfe Streckenabschnitt über einen zugefrorenen See. Dieser Streckenabschnitt musste zweimal gelaufen werden, zunächst am Morgen gleich nach dem Start und am Abend in der Dunkelheit auf dem Rückweg.

Laut Meldeliste hatten 617 Langläufer aus ganz Europa gemeldet, von denen 512 an den Start gingen und 72 das Ziel nicht erreichten.

Am Tag zuvor gab es Neuschnee und die Loipe war in Teilen sehr weich und konnte oft auch nur einspurig genutzt werden. Aus Sicherheitsgründen wurde nach einem Wärmeeinbruch ein paar Tage vor dem Start die ursprüngliche Strecke von 220 km auf 200 km verkürzt, da einige Seepassagen nicht mehr gelaufen werden konnten. Der Startschuss fiel am 26. März um 5.30 Uhr und die meisten Teilnehmer gingen mit einem mulmigen Gefühl auf die Strecke, da die wenigsten von ihnen zuvor jemals eine annähernd lange Strecke gelaufen waren. Ein Zeitlimit von 28,5 Stunden musste eingehalten werden.

Nach einem anstrengenden Tag, davon die letzten 5 Stunden mit Stirnlampe bei zusätzlich fordernden -10°C, schaffte es der TSVler in der Zeit von 18:15:42 Stunden zurück nach Jokkmokk und belegte damit den 285. Platz. An diesem späten Abend gab es nur noch zwei Wünsche, eine warme Dusche und ein warmes Bett.